Neubau 1956








Das Wohnhaus der Familie Helwig liegt auf einem Hügel nördlich der Altstadt von Treysa und ist auf einem nach Süden abfallenden Hang platziert, am oberen Ende des weiträumigen Grundstücks.

Der Zugang zum Haus erfolgt über die Zufahrt von Norden, von der Hangseite. Das flach gedeckte Gebäude ragt zur Hangseite eingeschossig, zur Talseite zweigeschossig auf. Eine Garage ist in der Verlängerung der Zufahrt östlich des Wohnhauses angeordnet.

Die Planungen begannen 1955-56 mit einem eingeschossigen, unterkellerten, allerdings nicht bewohnbaren Untergeschoss. Der Bauantrag sieht ein bewohnbares Untergeschoss vor. Erst nach der Einreichung des Bauantrags erscheint auf den Plänen die Wandscheibe zur Gartenseite, die maßgeblich auf Wunsch des Bauherren eingefügt worden ist. Nachträglich wurde der Standort der Garage von der Westseite des Wohnhauses nach Osten verlegt.

Die Werkpläne schuf P. Leukert. Die Bauleitung vor Ort übernahmen P. Leukert und Karl Heinrich Manz (Treysa). Die Gartengestaltung erfolgte nach den Plänen des Büros Hermann Mattern (Kassel).

Das Gebäude ist als verputzter Ziegelbau errichtet, die Decken sind in Beton gegossen und werden an den überstehenden Stellen von dünnen Stahlrundstützen getragen.

Prägnant ausgebildet ist der Wechsel geschlossener und mit Fenstern geöffneter Raumumfassungen. Die Türen sind ohne Sturz ausgebildet und nehmen wie die Fenster die gesamte Raumhöhe ein. Dagegen stehen fensterlose, geschlossene Wandscheiben.

Typologisch zeigt das Gebäude den Einfluss des 1928-30 nach Plänen von Ludwig Mies van der Rohe errichteten Hauses Tugendhat in Brno/Brünn.

10.11.2003
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